Gibt es im Ort etwas zu feiern, dann feiern alle mit. Jüngster Beweis: 125 Jahre Liederkranz Ottendorf. Dank einer intakten Dorfgemeinschaft wurde das Jubiläum von allen Vereinen mitgetragen.
 

Beim Festabend zum 125-jährigen Bestehen des Liederkranzes Ottendorf am Samstag durften sich die gastgebenden Chöre und Vereine präsentieren und profilieren. Der Liederkranz schickte seinen Männerchor mit Liedern von Wein und Liebe auf die Bühne und im weiteren Verlauf des Abends alle seine Sängerinnen und Sänger für ein Jubiläums-Medley, begleitet von Christa Brenner am Klavier.

Was sich da bot, war eine großartige Demonstration modernen Chorgesangs, die Ernte von 20 Jahren harter Arbeit unter Peter Richter. Als Glücksfall sehen es die Ottendorfer, dass sie ihn damals als Chorleiter bekommen haben. Ihm wird hoch angerechnet, dass er Wege gefunden hat, alle drei Chöre nebeneinander bestehen zu lassen. Liederkranz-Vorsitzender Frieder Sanwald lobte ihn in höchsten Tönen.

Viel Prominenz war zum Gratulieren ins Festzelt gekommen: Bürgermeister und Schirmherr Ulrich Bartenbach mit seiner Frau Brigitte, Landrat Gerhard Bauer, die Landtagsabgeordneten Helmut Rüeck und Nikolaos Sakellariou sowie Vertreter des öffentlichen Lebens und befreundeter Vereine. Bürgermeister und Landrat hatten einen Scheck dabei. Auch die Ottendorfer Vereine samt Kirchengemeinde zeigten sich spendabel. Achim Niebel vom Mostereiverein überreichte einen Geldbetrag von 500 Euro für den Kauf neuer Noten.

Jürgen Jäckel vertrat die städtischen Gesangvereine, die dem Jubiläumsverein ein wertvolles Fahnenband stifteten. Damit bewiesen alle ihre große Wertschätzung, die sie dem Jubilar entgegenbringen. Die Stadt sei glücklich über einen so aktiven Gesangverein, der zudem fest eingebunden sei in das heimatliche Geschehen, sagte Bürgermeister Bartenbach.

Auf einen Festvortrag über die 125-jährige Vereinsgeschichte wollte Frieder Sanwald nicht verzichten. Man höre und staune, dass einem Eutendorfer die Gründung des Ottendorfer Gesangvereins zugeschrieben wird. Und es gab viel Unterhaltsames: Verwandlungsfähig zeigten sich die Landfrauen um Chefin Renate Vogelmann: in alter Tracht, in bunten Kittelschürzen und im Dancefloor-Outfit. Zwischendurch stürmten die Jazzkids vom FCO unter Leitung von Ursula Passon die Bühne. Tanzen können auch die Ottendorfer Sänger. Sogar im schwarzen Anzug. Ihr Twist-Rock-n-Roll war der absolute Gag. Zum Schluss hatte der Männerchor, begleitet von Instrumentalisten, noch ein paar musikalische Sahneschnittchen auf Lager, ehe die "Schanzenrebellen" ran durften.

Quelle: Gaildorfer Rundschau - Verfasst von KARL-HEINZ RÜCKERT 16.07.2013